Corona-Spürhunde schnüffeln vor Konzert

Spürhund Otto erschnüffelt Corona. Foto: Sebastian Meller

Können Corona-Spürhunde eine Ansteckung mit dem Corona-Virus riechen?

Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Hannover Concerts und ProEvent Hannover untersuchen, finanziell unterstützt vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, in einem gemeinsamen Projekt, ob ausgebildete Corona-Spürhunde im Alltag eingesetzt werden können, um mit SARS-CoV-2 infizierte Personen aufzuspüren.

Das erste Konzert mit Fury in the Slaughterhouse fand am Sonntag, den 19. September auf der Gilde Parkbühne statt.

Es war der Auftakt einer kleinen Reihe mit vier Veranstaltungen. Im Laufe der Konzertreihe werden die coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen immer weniger werden und die Anzahl der Konzertteilnehmerinnen und -teilnehmer steigt. Die Tickets können nur personalisiert bestellt werden. Eine Impfung ist für die Teilnahme an einem der Konzerte nicht erforderlich. Die Platzwahl ist frei. Bei der Einlasskontrolle werden alle Gäste gebeten, drei Schweißproben abzugeben, indem sie sich mit einem Wattepad über die Armbeuge streichen. Mit den Hunden werden die Konzertgäste keinen direkten Kontakt haben. An den Konzerten dürfen nur Gäste, die tagesaktuell im Schnelltestzentrum in der Karmarschstraße 40, gegenüber der Markthalle (www.schnelltest-hannover.de/back-to-culture), getestet wurden – das gilt auch für vollständig geimpfte Personen sowie für Medienvertreterinnen und Medienvertreter.

Die Schutzmaßnahmen für die Folgeveranstaltung werden in den Tagen nach einem Konzert mit dem Gesundheitsamt Hannover abgestimmt.

Die weiteren Konzerte sind

Montag, 27. September 2021, Einlass: 18 Uhr, Beginn: 20 Uhr: Bosse auf der Gilde Parkbühne, mit maximal 800 Gästen | Registrierungsstart: 20. September 2020, ab 20 Uhr | Zurzeit geplante Sicherheitsmaßnahmen: Es muss Abstand gehalten und eine medizinische Maske bis zum Platz getragen werden.

Samstag, 2. Oktober 2021, Einlass: 18 Uhr, Beginn: 20 Uhr: Alle Farben in der Swiss Life Hall, mit maximal 1.500 Gästen | Registrierungsstart: 27. September 2020, ab 20 Uhr | Zurzeit geplante Sicherheitsmaßnahmen: Es muss Abstand gehalten, aber keine Maske getragen werden.

Samstag, 9. Oktober 2021, Einlass: 18 Uhr, Beginn: 20 Uhr: Sido in der Swiss Life Hall, mit maximal 1.500 Gästen | Registrierungsstart: 4. Oktober 2020, ab 20 Uhr | Zurzeit geplante Sicherheitsmaßnahmen: Ohne Abstand und ohne Maske.

Die Registrierung für die einzelnen Konzerte ist jeweils ab dem Montag davor unter www.backtoculture.de möglich. Es können keine Tickets an der Abendkasse erworben werden.

Bedingungen pro registrierter Person

Max. 2 Tickets je Vorgang und Person buchbar
Volljährig: das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
Die Teilnehmenden akzeptieren die Teilnahme an einer Studie

Corona-Spürhunde werden mit Antigen-Schnelltests und PCRs verglichen

Am Veranstaltungstag dürfen Gäste nur teilnehmen, wenn Sie tagesaktuell im Schnelltestzentrum in der Karmarschstraße 40, gegenüber der Markthalle (www.schnelltest-hannover.de/back-to-culture), getestet wurden. Im Testzentrum werden zwei Abstriche für einen Antigen-Schnelltest und eine PCR und zusätzlich eine Armbeugenschweißprobe für die Hunde entnommen. Die Gäste geben also zweimal eine Schweißprobe ab. Bei positivem Test wird der Eintritt zu den Konzerten verwehrt. Mit dem Testzentrum besteht eine Kooperation. Nachweise anderer Testzentren können leider nicht akzeptiert werden. Mit der Teilnahme an einem der Konzerte erklären sich die Gäste damit einverstanden, dass ihre Daten für die Studie genutzt werden.
Die Konzerte und die Künstler

Die Organisation der Konzerte und die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler übernehmen Hannover Concerts und ProEvent Hannover. Stefan Schreckenberger, Geschäftsführer ProEvent Hannover hat sich von Anfang an für den Einsatz von Corona-Spürhunden in der Veranstaltungsbranche eingesetzt und ist hundertprozentig überzeugt.

Das Projekt „Back to Culture“

Schon im Juli 2020 hatte ein Forschungsteam der Klinik für Kleintiere in einer Pilotstudie gezeigt, dass Hunde mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn in der Lage sind, Speichelproben SARS-CoV-2-infizierter und gesunder Menschen mit rund 94-prozentiger Sicherheit unter Laborbedingungen zu unterscheiden. Eine Folgestudie ergab, dass auch Schweiß und Urin geeignetes Probenmaterial sind. Für das Projekt „Back to Culture“ stellt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, zu prüfen, wie und ob Großveranstaltungen durch den Einsatz von Corona-Spürhunden sicherer werden können. Die Studienergebnisse werden zudem eine Aussage darüber erlauben, ob Corona-Spürhunde auch in anderen Alltagssituationen eingesetzt werden können. „Ich freue mich, dass die Machbarkeitsstudie jetzt an den Start geht. Es wird Zeit etwas mehr Normalität zu wagen. Dieses wird für Künstlerinnen und Künstler, Veranstalter und Teilnehmende an den vier Konzerten möglicherweise zu mehr Sicherheit und ein Schritt aus der Pandemie heraus bedeuten. Wer sich an der Studie beteiligt, genießt freien Eintritt“, so Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Die Corona-Spürhunde

Im Alltag kommen Spürhunde täglich in vielen Bereichen zum Einsatz, wie zum Beispiel im Bereich der Sprengstoffsuche. Für eine gemeinsame Studie wurden darum im vergangenen Jahr Sprengstoffspürhunde der Bundeswehr und Spürhunde der AWiAS Aviation Services GmbH trainiert und getestet. Das Training der Hunde erfolgte mit Proben SARS-CoV-2-positiver Menschen, die zuvor chemisch inaktiviert wurden, um für Mensch und Tier während des Trainings die Gefahr einer Infektion auszuschließen. Für das Projekt „Back to Culture“ werden derzeit Sprengstoffspürhunde der AWiAS Aviation Services GmbH trainiert. Die Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher werden vor Ort nicht mit den Hunden in Kontakt kommen. Nachdem sie sich mit einem Wattepad über die Armbeuge gestrichen haben, geben sie das Pad ab. Es wird zu den Hunden gebracht, die in einem separierten Bereich an den Proben riechen.
Weitere Informationen

Unter www.backtoculture.de finden Sie umfangreiche FAQ oder Sie kontaktieren uns direkt über backtoculture@tiho-hannover.de. Falls Sie als Medienvertreterin oder als Medienvertreter an einem der Konzerte teilnehmen möchte, bitten wir Sie, sich unter presse@tiho-hannover.de anzumelden. Und bitte beachten Sie, dass Sie sie vorab einen im Schnelltestzentrum in der Karmarschstraße 40, gegenüber der Markthalle (www.schnelltest-hannover.de/back-to-culture), testen lassen müssen.