Mordprozess in Hildesheim: Geliebte log aus Angst

Im Mordprozess gegen einen Mann, der seine Ehefrau für ein Leben mit seiner Geliebten erschlagen haben soll, hat am Vormittag die Geliebte ausgesagt. Das Landgericht Hildesheim hat den Prozess noch einmal neu aufgerollt. Für das erste Gerichtsurteil war die Aussage der Geliebten mit ausschlaggebend. Es ging darum, dass sich die Geliebte in Vernehmungen darüber, was am Tag der Tat passiert sein soll, in Widersprüche verstrickt hatte. Vor Gericht sagte sie heute, sie habe aus Angst um ihre Söhne gelogen. Der Angeklagte habe sie bedroht. Die Geliebte beharrte darauf, dass sie aus einem Versteck heraus gesehen habe, wie der Angeklagte auf seine Ehefrau einschlug. Bei der Polizei hatte sie den Tattag noch ganz anders geschildert. Der Angeklagte selbst beteuert bis heute, dass er unschuldig sei. In einem ersten Urteil war er – auch wegen der Aussage der Geliebten – zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Verteidigung hatte dagegen Revision eingelegt.