Tödliche Fehldiagnose am Klinikum Salzgitter?

Am Helios-Klinikum Salzgitter soll offenbar wieder eine ärztliche Fehleinschätzungen zu einem Todesfall geführt haben. Dem Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung geht auch die Staatsanwaltschaft nach. Allerdings stehen die Ermittlungen noch ganz am Anfang. Ein Angehöriger hatte Anzeige erstattet.

Recherchen der Salzgitter-Zeitung haben gezeigt, dass der 79-jährige Mann an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben sei. Der diensthabende Arzt soll zunächst einen Hexenschuss diagnostiziert haben, als später auch die Blutwerte vorlagen, hatte sich der Zustand des Patienten bereits rapide verschlechtert. Er verstarb wenig später auf der Intensivstation. Der Fall ist der Schlichtungsstelle der Ärztekammer bekannt. Sie stützt in weiten Teilen die These der Angehörigen, dass Fehler gemacht wurden. Auch die Klinik räumt in einem Statement gegenüber der Zeitung Versäumnisse ein, die zwischenzeitlich aber aufgearbeitet wurden. Die Notaufnahme soll am Abend der Einlieferung rappelvoll gewesen sein. Ein Schadenersatz-Angebot der Klinik-Versicherung haben die Angehörigen abgelehnt. Sie fordern Gerechtigkeit.

Mitte November war ein fünfjähriger Junge, den eine Ärztin des Klinikums Salzgitter wieder nach Hause geschickt haben soll, gestorben. Seine Bauchschmerzen hatten sich später als eine ausgeprägte Bauchfellentzündung herausgestellt.

Foto: Symbolbild Arztbesuch