Salzgitters Oberbürgermeister begrüßt Unterstützung von „Brennpunktschulen“

Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel hat das Projekt „Schule Plus“, das Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne am Nachmittag vorgestellt hat, als „Entlastung“ bezeichnet. Mit dem Projekt will das Land 20 sogenannte „Brennpunktschulen“ unterstützen. – 6 davon in Salzgitter. Das Land versprach diesen Schulen jeweils 15 Lehrerstunden mehr pro Woche. Die Schulen könnten sich aber selbst entscheiden, ob sie diese Arbeitszeit tatsächlich für Lehrer nutzen oder sich das Geld auszahlen lassen. In Salzgitter kommen an manchen Schulen bis zu 85 Prozent der Schüler aus Flüchtlingsfamilien. Viele sprechen noch kein Deutsch. Die Brennpunktschulen, die an „Schule Plus“ teilnehmen, dürfen deshalb entscheiden, Flüchtlingskindern erst nach vier, statt nach zwei Jahren Noten zu geben. Oft würden diese Kinder sonst nur Fünfen und Sechsen schreiben, weil die Sprache noch nicht sitzt. Mit dem Projekt „Schule Plus“ will das Kultusministerium Chancengleichheit fördern und Lehrer entlasten. Es kostet das Land insgesamt sechs Millionen Euro.

Kritik gibt es von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft und von den Grünen. Die GEW begrüßte das Programm zwar als Schritt in die richtige Richtung, mahnte aber an, dass es ein Gesamtkonzept für alle Schulen in sozialen Brennpunkten brauche. Die schulpolitische Sprecherin der Grünen, Julia Hamburg, bezeichnete das Programm als «Tropfen auf den heißen Stein».

Foto: Frank Klingebiel, Oberbürgermeister von Salzgitter, bei einem Besuch bei Radio38 (Symbolbild)